Mit einer Auswahl von Kurzfilmen, die gratis online angesehen werden können, bietet jeden Monat die Cinémathèque suisse einen Einblick in ihre Sammlungen. Im Mai, Les Roses magiques von Segundo de Chomón (1906).
In Les Roses magiques inszeniert Segundo de Chomón eine visuelle Fantasie, in deren Mittelpunkt eine Rose mit übernatürlichen Eigenschaften steht. Der Film beginnt in einem märchenhaften Garten, in dem ein junger Mann Rosen in tanzende Figuren verwandelt. Typisch für Chomón sind Tricks wie das Ersetzen von Objekten, Überblendungen für die Metamorphosen und die Kolorierung, um die Schönheit der Blumen zu betonen. Wie viele aus dieser Zeit erzählt dieser Kurzfilm keine Geschichte im modernen narrativen Sinn, sondern zeigt eine Abfolge von Zaubereien, mit denen die Rose Staunen wecken soll. Chomón feiert hier die Natur als Quelle von Magie und die Blumen als Mittel der Transformation – Themen, die in seinem Werk regelmässig auftauchen.
Die 4K-Digitalisierung wurde von der Cinémathèque suisse intern durchgeführt, ausgehend von einer 35-mm-Nitratkopie, die vollständig manuell mit Schablonen koloriert wurde. Dank der Unterstützung von Memoriav erstellte das Labor Cinegrell eine fotochemische Sicherheitskopie. Eine eigens von Enrico Camponovo arrangierte Klavierbegleitung verleiht diesem Stummfilmjuwel mit den flamboyanten Farben eine märchenhafte Dimension.
