Zürich und Film: Forschungspublikation online

Kollaborationen 26. Mai 2021

Eine eben erschienene Onlinepublikation, die in Zusammenarbeit zwischen dem Seminar für Filmwissenschaft an der Universität Zürich und der Cinémathèque suisse entstand, widmet sich dem Thema des Zürcher Gebrauchsfilms im 20. Jahrhundert. Die Publikation geht aus dem Masterseminar «Bilder einer Stadt: Eine Zürcher Film- und Stadtgeschichte» hervor, das im Herbstsemester 2019 am Seminar für Filmwissenschaft unter der Leitung von Margrit Tröhler (Professorin am Seminar für Filmwissenschaft, UZH), Severin Rüegg (Historiker) und Seraina Winzeler (Leiterin des Forschungs- und Archivierungszentrum der Cinémathèque suisse in Zürich) stattfand. Die Wirtschaftsmetropole Zürich ist seit jeher der wichtigste Filmproduktionsstandort des Landes. Das Seminar untersuchte das Verhältnis zwischen Stadt und Film am Beispiel der für die Schweizer Filmgeschichte bedeutenden Gattung des Gebrauchsfilms. Welche Geschichte(n) erzählen diese Filme von Zürich? Auf welche Weise sind sie mit spezifischen Zürcher Institutionen, Traditionen und Themen verbunden? Wie wird in ihren Bildern die Stadt sichtbar und welche urbanen Auseinandersetzungen werden in ihnen und mit ihnen geführt?

Die Publikation «Bilder einer Stadt: Beiträge zu einer Zürcher Film- und Stadtgeschichte» versammelt nun fünf Arbeiten von Studierenden, die im Rahmen des Seminars entstanden sind. Mit den Beispielen der SAFFA 58, der Frauenbefreiungsbewegung FBB, dem Frauenkino Xenia sowie dem Interventionsfilm Lieber Herr Doktor (Filmgruppe Schwangerschaftsabbruch, CH 1977) widmen sich vier Arbeiten feministischen Anliegen in unterschiedlichen Phasen der Frauenbewegung. Eine weitere Arbeit untersucht mit Hans Trommers Tourismusfilm Züricher Impressionen (CH 1960/61) einen der bekanntesten Zürcher Gebrauchsfilme. Die Arbeiten erschliessen erstmals ausgewertete Quellen aus verschiedenen Archiven und ermöglichen so neue Perspektiven und Einblicke in bisher wenig bekannte Aspekte der Zürcher Filmgeschichte.

Das Seminar diente der wissenschaftlichen Vorbereitung eines grossen Digitalisierungs- und Vermittlungsprojekts der Cinémathèque suisse, in dessen Rahmen in den nächsten Jahren Zürcher Gebrauchsfilme erschlossen, digitalisiert und zugänglich werden. Einige von ihnen sind auf unserer Plattform, die kürzlich restaurierte Kurzfilme präsentiert, zu sehen, darunter Zurich/Uetliberg sowie der für die SAFFA 58 realisierte Film Die Schweizerfrau an der Arbeit von Adolf Forter.

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