Die Ticino Film Commission hat gemeinsam mit der Cinémathèque suisse ein Projekt für eine Sammlung alter und neuer Filme mit Drehorten in der italienischen Schweiz lanciert. Zum Auftakt des Gemeinschaftsprojekts der beiden Institutionen präsentiert der Direktor der Cinémathèque suisse Frédéric Maire über die Festtage unter der Rubrik Ticino in film auf der Homepage der Ticino Film Commission 17 Filme mit Schauplätzen in der italienischen Schweiz.
Die Ticino Film Commission (TFC) hat sich zum Ziel gesetzt, die Region Tessin als Kulisse für Filme und audiovisuelle Produktionen aller Art und Formate zu fördern und bekannt zu machen. Dazu hat sie das Projekt "Ticino in film" ins Leben gerufen. Unter dieser Rubrik werden auf der Homepage der TFC seit gut einem Jahr Filme vorgestellt, die ganz oder teilweise in der italienischen Schweiz gedreht wurden. Die Rubrik ist ein virtueller Raum für alle, die sich für das Geschehen vor und hinter der Kamera in der Südschweiz interessieren. Sie können nach einfachen Such- und Katalogisierungskriterien zahlreiche Filmproduktionen aus der italienischen Schweiz abrufen, Tessiner Locations und "Atmosphären" aus einem filmischen Blickwinkel erleben und sich der kulturellen Tragweite von Werken aus der Vergangenheit oder der Gegenwart bewusstwerden.
Im Ausland und nördlich der Alpen ist man sich nicht bewusst, dass das Tessin so viele Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Szenarien bietet, von hohen Bergen bis zu Sandstränden, von abgelegenen Winkeln bis zu verdichteten Städten; im Tessin gibt es im Umkreis von wenigen Kilometern viele herrliche und "filmfreundliche" Drehorte.
Dieses Territorium lässt sich auch im Filmarchiv erforschen. Im vergangenen Juni hat die erste Ausgabe von «Ticino in film» unter der Ägide des Locarno Film Festivals eine Reise durch 16 Filme präsentiert, welche die Geschichte des Tessins erzählen und seit 74 Jahren immer wieder das Festivalpublikum begeistert haben. Wir freuen uns, dass wir heute die zweite Sammlung auf unserer Webseite aufschalten können. Sie wurde vom Direktor der Cinémathèque suisse, Frédéric Maire, kuratiert und vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit der Ticino Film Commission kommentiert er so: «Das Tessin und der Film haben eine lange, aber widersprüchliche Beziehung. Auf der einen Seite ist das Tessin seit 1946 dank des Locarno Film Festivals Standort eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt, das jedes Jahr grosse Namen anzieht. Ausserdem gibt es viele ausländische oder Deutschschweizer Filme, die im Tessin gedreht werden, weil die Filmschaffenden dort eine Art Mini-Italien mit allen Vorzügen der Schweiz vorfinden. Auf der anderen Seite mussten aber viele Tessiner Talente – aus Regie, Technik oder Schauspiel – immer wieder auf die Alpennordseite oder ins Ausland abwandern, um beruflich weiterzukommen. Glücklicherweise wurden in den letzten Jahrzehnten einige logistische Infrastrukturen geschaffen, dank denen nun Ton und Bild nun vor Ort aufgenommen und nachbearbeitet werden können. Viele Produzierende haben in dieser kleinen Region eine grosse Schaffenskraft entwickelt, und viele Tessiner Filmschaffende können sich heute international einen Namen machen. Kurz: Dieser kleine Raum im Herzen Europas hat dem Kino so viel gegeben.»
Die von der Cinémathèque suisse kuratierte Sammlung stellt dem Publikum 17 ausgewählte Filme vor, in denen es auf Persönlichkeiten trifft wie Eve, die erste "femme fatale" des Tessiner Kinos, oder auf Orte wie das vielseitige Gotthardmassiv, das seit den alten Postkutschen über die Tunnelbohrungen für die Gotthardautobahn bis heute Tor und Grenze zwischen Nord und Süd ist. Das Publikum entdeckt auch die Berglandschaften aus dem Staudamm von Fulvio Bernasconi oder die Ufer des Luganersees in Die Folgen der Liebe, einem Frühwerk Sorrentinos vor seinem internationalen Durchbruch. All dies und noch viel mehr können Sie während und nach der Weihnachtszeit unter folgendem Link abrufen und (noch einmal) sehen.
