Tod der Regisseurin und Produzentin Anne Deluz

Diverses 18. November 2019

Die Cinémathèque suisse schliesst sich der Familie und den Freunden an und gibt mit grosser Trauer den Tod der Genfer Regisseurin und Produzentin Anne Deluz bekannt. Sie starb im Alter von 55 Jahren nach einer langen Krankheit, die sie mit beeindruckender Energie und Kraft bekämpft hatte. Dies zeigte sich auch in der Fernsehserie Bulle, unter anderem mit Suzanne Clément und Claudia Cardinale, die sie seit 2013 mit grossem Einsatz entwickelt hatte und die der Sender RTS 2020 posthum ausstrahlen wird. 1964 in Genf geboren, war Anne Deluz zunächst als Regieassistentin für Autoren wie Michel Soutter, Alain Tanner, Claude Goretta, Francis Reusser, Simon Edelstein und Jean-Blaise Junod tätig. In den 90er-Jahren arbeitete sie in Spanien mit Mateo Gil, Gerardo Herrero, David Trueba und Fernando Trueba und wurde zur langjährigen und regelmässigen Mitarbeiterin des letztgenannten. Ausserdem leitete sie Kurse in Filmregie an der Filmschule im kubanischen San Antonio de Los Baños. Mit Agathe, einem einfühlsamen Fernsehfilm über einen Jungen, der davon überzeugt ist, dass er jung sterben wird, wagte die anerkannte Filmfachfrau 2003 den Sprung zur Regie. Es folgten weitere Spielfilme wie die Familienkomödie Bien dégagé derrière les oreilles (2005) und eine Episode der Serie Port d’attache sowie der Dokumentarfilm Sex Toys Stories (2009). Die unermüdliche Kämpferin arbeitete mit grosser Ernsthaftigkeit und betätigte sich auch als Produzentin, beispielsweise bei Fernando Truebas Filmen L’artiste et son modèle (2012) mit Jean Rochefort und Claudia Cardinale und La Reine d’Espagne (2016) mit Penélope Cruz. Anne Deluz gehörte seit 2013 als Regisseurin und Produzentin zum Team von Intermezzo Films in Genf. Ihnen allen spricht die Cinémathèque suisse ihr tief empfundenes Beileid aus.
Frédéric Maire

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