Zweifacher Geburtstag der Cinémathèque suisse

Diverses 6. November 2018

Die Cinémathèque suisse feiert 2018 das 70-jährige Bestehen ihrer Gründungsakte, die am 3. November 1948 unterzeichnet wurde. Allerdings folgte die offizielle Einweihung der Institution erst auf den Tag genau zwei Jahre später, nach der Zusicherung der Räumlichkeiten und der finanziellen Mittel durch die Lausanner Gemeinde und nach der Verlegung der Sammlungen des Schweizerischen Filmarchivs (Basel).
Zur Feier des Tages organisierte die Cinémathèque vom 30. Oktober bis 4. November 1950 eine Filmwoche, die beim Publikum und bei der Kritik Erfolg hatte. Die Festlichkeiten endeten mit einem prunkvollen Ball im Lausanne Palace – vom Ciné-Club der Stadt organisiert. Auf einer mit Objekten der Filmkunst dekorierten Bühne sorgten die aus Paris angereisten Musiker und Stars für Unterhaltung. So verewigten die Reporter der Schweizer Filmwochenschau Daniel Gélin, Danièle Delorme, Anne Vernon, Nicole Courcel, Denise Vernac und Erich von Stroheim – dessen Film Greed (Gier) am Vorabend den Saal der Aula de Rumine gefüllt hatte. «Das Fest war wunderbar», erinnert sich Freddy Buache, der damals noch nicht offiziell zum Team gehörte, hinter den Kulissen aber kräftig mithalf.
Die Geschichte der Institution ist Gegenstand eines vom SNF unterstützten Projekts unter der Leitung von François Albera, Honorarprofessor der UNIL.
Alessia Bottani arbeitet als Forscherin am SNF-Projekt «Cinémathèque suisse: une histoire institutionnelle»
Schweizerische Filmwochenschau n° 452.4, 10 novembre 1950

Claude Emery, Mitbegründer der Cinémathèque suisse (links), und Roland Malcom begleiten Danièle Delorme an den Filmball, 4. November 1950